Vermarktungsbeispiele, die kognitive Verzerrungen nutzen
Nikin und der Halo-Effekt
Nikin pflanzt einen Baum pro verkauftem Produkt. So forstet Nikin Wälder auf, welche durch Rodung, Krankheiten oder Naturkatastrophen bedroht sind. Und profitiert vom Halo-Effekt, bei dem eine positive Eigenschaft die Gesamtwahrnehmung positiv beeinflusst. 2020 wurde das Millionste Produkt verkauft und damit der Millionste Baum gepflanzt.
IKEA und der IKEA-Effekt
Der schwedische Hersteller und Möbelhändler IKEA verkauft viele Möbelstücke, die zusammengebaut werden müssen.
Eine Studie aus dem Jahr 2011 zeigte, dass die Teilnehmer bereit waren, 63 % mehr für selbst montierte Möbel zu zahlen als für vergleichbare, vormontierte Produkte. Demnach haben Verbraucher teilweise selbst hergestellten Produkten einen unverhältnismässig hohen Wert beigemessen.
Miles & More und die Sunk Cost Fallacy
Das Treueprogramm von Miles & More, insbesondere die Vielfliegerprogramme, nutzt die Sunk Cost Fallacy.
Diese Programme sind so gestaltet, dass Kunden, die bereits viele Meilen gesammelt haben, eher geneigt sind, weiterhin mit der gleichen Fluggesellschaft zu fliegen, selbst wenn günstigere oder bequemere Alternativen verfügbar sind.
Der Gedanke, die bereits gesammelten Meilen nicht verfallen zu lassen und die erreichten Statusstufen nicht zu verlieren, motiviert viele, bei der gleichen Airline zu bleiben.
2 Days into College Trend und der Herding-Effekt
Auf Plattformen wie Instagram oder TikTok sieht man Herding, wenn Benutzer Trends oder Challenges folgen, die viral gehen. Wie der Trend «2 Days into College». Der Trend erhielt genug Aufmerksamkeit, sodass viele Benutzer denselben Trend verfolgt haben, um Teil der Gemeinschaft zu sein oder Aufmerksamkeit zu erlangen.
Tesla und das Baader-Meinhof-Phänomen
Durch die wiederholte Berichterstattung in den Medien, sei es durch Innovationen, neue Modelle oder CEO Elon Musks Tweets, bleibt Tesla ständig im Gespräch.
Dadurch wird das Baader-Meinhof-Phänomen aktiviert: Wer einmal auf Tesla aufmerksam wird, begegnet der Marke fortan scheinbar überall – in den Nachrichten, Social Media, Gesprächen mit Freunden und auf der Strasse.
Nike und der Carpenter-Effekt
Die «Just Do It»-Kampagne von Nike zeigt oft Athleten, die Höchstleistungen erbringen, und kombiniert diese Bilder mit auffordernden Slogans. Diese wecken den Wunsch und die Motivation , selbst aktiv zu werden.
Durch die Nutzung des Carpenter-Effekts schafft es Nike, eine direkte Verbindung zwischen ihren Botschaften und den Handlungen der Konsumenten herzustellen, was zu einem gesteigerten Kaufverhalten führt.
Milka und der Restorff-Effekt
Milka nutzt den Restorff-Effekt durch die markante violette Farbe ihrer Verpackungen, die sich deutlich von anderen Schokoladenmarken abhebt.
Die lilafarbene Kuh als Markensymbol verstärkt diese Einzigartigkeit und bleibt leicht im Gedächtnis der Konsumenten.