Was ist Aussenwerbung und wie funktioniert Outdoor Advertising?

Was macht Aussenwerbung so effektiv im Vergleich zu anderen Werbeformen? Welche Strategien sind bei der Outdoor Advertising besonders erfolgreich? Was sind die neuesten Trends und Technologien in der Outdoor Advertising?

Was ist Aussenwerbung (Outdoor Advertising)?

Aussenwerbung bzw. Outdoor Advertising ist Allgegenwärtig. Ob an Strassenecken, Bushaltestellen oder auf grossen Werbeflächen – sie begleitet uns im Alltag. Aussenwerbung, auch Out-of-Home Media genannt, umfasst alle Werbemassnahmen im öffentlichen Raum.

Doch was genau steckt dahinter?

Definition: Aussenwerbung

Outdoor Advertising bezeichnet die gesamte kommerzielle und nicht-kommerzielle Kommunikation bzw. Information auf Werbeträgern im öffentlichen Raum. Dazu gehören klassische Medien wie Plakate, Schilder und Litfasssäulen, aber auch moderne digitale Displays und mobile Werbeträger.

Vorteile der Aussenwerbung

Aussenwerbung bietet zahlreiche Vorteile, die sie zu einer attraktiven Option im Marketing-Mix machen. Hier sind die wichtigsten Vorteile im Detail:

Hohe Reichweite

Aussenwerbung erreicht viele Menschen an stark frequentierten Orten wie Strassen, Plätzen, Bahnhöfen und Einkaufszentren.

  • Nutzen: Breite Zielgruppenansprache, sowohl lokale als auch überregionale Reichweite.

Visuelle Präsenz

Auffällige Gestaltung und grossformatige Darstellungen ziehen die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich.

  • Nutzen: Hohe Sichtbarkeit und starke visuelle Eindrücke, die im Gedächtnis bleiben.

Kosteneffizienz

Im Vergleich zu anderen Medien wie Fernsehen, Radio oder Print sind die Produktions- und Platzierungskosten oft niedriger.

  • Nutzen: Effektive Werbebotschaften bei geringeren Kosten, ideal für kleine und mittelgrosse Budgets.

Dauerhafte Präsenz

Werbeträger bleiben über Wochen oder Monate sichtbar und sind rund um die Uhr präsent.

  • Nutzen: Langfristige Werbewirkung und kontinuierliche Sichtbarkeit, was die Markenbekanntheit erhöht.

Flexibilität

Aussenwerbung erlaubt eine schnelle Anpassung und den Wechsel von Werbebotschaften.

  • Nutzen: Reaktionsfähigkeit auf aktuelle Ereignisse, Trends oder saisonale Kampagnen, was die Relevanz der Werbung erhöht.

Gezielte Platzierung

Werbeträger können an spezifischen Orten platziert werden, um bestimmte Zielgruppen direkt anzusprechen.

  • Nutzen: Erhöhung der Werbewirkung durch zielgerichtete Ansprache, z.B. in Einkaufszentren oder bei Veranstaltungen.

Ergänzung zu anderen Medien

Aussenwerbung kann gut mit anderen Werbeformen wie Online-Werbung, TV-Spots oder Printanzeigen kombiniert werden.

  • Nutzen: Verstärkung der Werbebotschaft durch crossmediale Kampagnen, die verschiedene Kanäle nutzen.

Nicht-intrusiv

Aussenwerbung unterbricht nicht aktiv das Konsumerlebnis, wie es bei Fernseh- oder Online-Werbung der Fall ist.

  • Nutzen: Positive Wahrnehmung der Werbung, da sie nicht als störend empfunden wird.

Nachhaltigkeit

Moderne Werbeträger wie digitale Displays können mehrfach verwendet und aktualisiert werden.

  • Nutzen: Reduzierung von Abfall und Ressourcenschonung durch weniger Papierverbrauch und wiederverwendbare Materialien.

Arten des Outdoor Advertising

Aussenwerbung lässt sich in verschiedene Kategorien unterteilen, die jeweils ihre eigenen Stärken und Einsatzbereiche haben:

Plakatwerbung

  • Definition: Grossformatige Drucke, die an stark frequentierten Orten platziert werden.
  • Einsatzgebiete: Strassenränder, Bahnhöfe, Bushaltestellen, Einkaufszentren.
  • Nutzen: Hohe Reichweite und Sichtbarkeit, kosteneffektiv.

Leuchtreklame

  • Definition: Beleuchtete Werbeschilder, die besonders in den Abendstunden Aufmerksamkeit erregen.
  • Einsatzgebiete: Stadtkern, Einkaufsstrassen, öffentliche Plätze.
  • Nutzen: Hohe Sichtbarkeit bei Nacht, starke visuelle Präsenz.

City-Light-Poster

  • Definition: Hinterleuchtete Plakate in Vitrinen, häufig an Bushaltestellen und in Innenstadtbereichen.
  • Einsatzgebiete: Bushaltestellen, U-Bahn-Stationen, zentrale Plätze.
  • Nutzen: Verbesserte Sichtbarkeit durch Beleuchtung, hochwertiges Erscheinungsbild.

Digitale Displays

  • Definition: Bildschirme, die bewegte Bilder und wechselnde Werbebotschaften zeigen.
  • Einsatzgebiete: Innenstadt, Einkaufszentren, Flughäfen, Bahnhöfe.
  • Nutzen: Flexibilität in der Botschaft, hohe Aufmerksamkeit durch bewegte Bilder.

Mobile Werbeträger

  • Definition: Fahrzeuge, Anhänger und Fahrräder, die mit Werbebotschaften versehen sind und durch die Stadt fahren.
  • Einsatzgebiete: Stadtverkehr, Veranstaltungen, Promotion-Touren.
  • Nutzen: Mobilität und Flexibilität, zielgerichtete Werbung.

Grossflächenwerbung

  • Definition: Sehr grosse Werbeflächen an Gebäuden oder Baugerüsten.
  • Einsatzgebiete: Hochfrequentierte Strassen, Baustellen, Gebäudefassaden.
  • Nutzen: Maximale Sichtbarkeit, beeindruckende Grösse.

Einsatzgebiete des Outdoor Advertising

Diese vielseitigen Einsatzgebiete zeigen, wie Aussenwerbung effektiv zur Zielgruppenansprache und Informationsverbreitung genutzt werden kann.

  • Produktwerbung: Vorstellung und Bewerbung neuer Produkte. Plakate und digitale Displays informieren über Produkteinführungen und Sonderaktionen.
  • Eventpromotion: Ankündigung von Veranstaltungen, Konzerten und Events. Grossflächige Plakate und Leuchtreklamen steigern die Vorfreude und das Interesse an kommenden Events.
  • Dienstleistungswerbung: Bewerbung von Dienstleistungen und Angeboten. City-Light-Poster und mobile Werbeträger machen auf lokale Dienstleistungen aufmerksam.
  • Öffentliche Kampagnen: Informationskampagnen zu gesellschaftlichen Themen wie Gesundheit, Sicherheit oder Umwelt. Aussenwerbung unterstützt die Verbreitung wichtiger Botschaften und erhöht das Bewusstsein der Bevölkerung.

Standorte und vertragliche Rahmenbedingungen

Out-of-Home-Medien sind überall dort zu finden, wo sich Menschen ausserhalb ihrer heimischen Wohnung bewegen. Dazu zählen öffentliche Orte wie Strassen und Plätze sowie halböffentliche Räume wie Bahnhöfe, Flughäfen und Einkaufszentren. Die Installation von Werbeanlagen erfolgt oft nach vertraglichen Vereinbarungen zwischen Aussenwerbeunternehmen und Grundstückseigentümern oder öffentlichen Institutionen. Diese Verträge regeln die Art und Dauer der Nutzung sowie die Vergütung für den Standort.

Mobile Aussenwerbung

Mobile Aussenwerbung nutzt Fahrzeuge oder Anhänger, die mit Werbebotschaften versehen sind und durch die Stadt fahren. Diese Werbeträger können temporär an stark frequentierten Orten aufgestellt oder aktiv im Strassenverkehr bewegt werden.

Beispiele sind Kleinlaster mit Plakatflächen, Fahrzeuganhänger und Showtrucks. Diese Art der Werbung ist besonders flexibel und kann gezielt in bestimmten Stadtgebieten eingesetzt werden, um spezielle Zielgruppen zu erreichen.

Mobile Marketing

Durch die Kombination mit Mobile-Marketing-Technologien wie NFC-Tags oder QR-Codes ergeben sich neue Möglichkeiten der Verbraucheransprache. Interaktive Plakate und digitale Displays können direkt mit Smartphones kommunizieren und personalisierte Werbung anzeigen.

Diese Technologien ermöglichen es den Werbetreibenden, direktes Feedback zu erhalten und die Wirksamkeit ihrer Kampagnen in Echtzeit zu messen. So können Nutzer beispielsweise über ihr Smartphone zusätzliche Informationen abrufen oder an Gewinnspielen teilnehmen.

Kontroverse um Werbeverbote

Aussenwerbung ist nicht unumstritten. Kritiker bemängeln, dass sie den öffentlichen Raum dominiert und die freie Sicht beeinträchtigt. Es gibt auch Bedenken hinsichtlich der Ablenkung im Strassenverkehr und der ästhetischen Beeinträchtigung des Stadtbildes.

 Einige Städte und Länder haben Aussenwerbung teilweise oder komplett verboten. In den USA haben z.B. mehrere Staaten Werbeverbote entlang von Autobahnen erlassen. São Paulo hat 2007 ein weitreichendes Verbot von Aussenwerbung eingeführt, um die visuelle Verschmutzung zu reduzieren.

In Deutschland stören sich nur 21% der Bevölkerung an Plakatwerbung, was im Vergleich zu anderen Werbeformen relativ wenig ist.

Geschichte der Aussenwerbung

Die Geschichte der Aussenwerbung ist lang und vielfältig. Schon vor über 5000 Jahren wurden Hieroglyphen auf Obelisken als Wegweiser genutzt. Händler im alten Ägypten meisselten Verkaufsbotschaften in Stein, um ihre Waren anzupreisen und Reisende zu informieren.

Antike und Mittelalter

In der Antike und im Mittelalter waren es vor allem Schilder und Zeichen, die an Gebäude angebracht wurden, um Passanten auf bestimmte Geschäfte oder Dienstleistungen aufmerksam zu machen. Diese frühen Formen der Aussenwerbung waren handgemalt und oft kunstvoll gestaltet.

19. Jahrhundert: Die Geburt der modernen Aussenwerbung

Die moderne Aussenwerbung, wie wir sie heute kennen, hat ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert. Ernst Theodor Amandus Litfass, ein Berliner Unternehmer, gilt als Vater der Litfasssäule. Litfass, der 1845 den Druckereibetrieb seines Vaters übernommen hatte, war ein Pionier der Werbewirtschaft.

Er erkannte das Potenzial von Plakatsäulen, um die wilde Plakatierung in der Stadt zu ordnen. 1855 stellte er die erste Litfasssäule in Berlin auf und revolutionierte damit die Werbung im öffentlichen Raum. Die Säulen boten Platz für eine Vielzahl von Plakaten und wurden schnell zu einer beliebten Werbefläche.

20. Jahrhundert: Wachstum und Diversifikation

Im 20. Jahrhundert erlebte die Aussenwerbung ein enormes Wachstum. Mit der zunehmenden Urbanisierung und dem technischen Fortschritt wurden neue Formen der Aussenwerbung entwickelt. Grossplakate und Leuchtreklamen prägten das Stadtbild. In den 1950er Jahren wurden beleuchtete Werbeflächen wie City-Light-Poster und City-Light-Boards populär.

Die 1980er Jahre brachten eine weitere Innovation: das City-Light-Poster. Diese hinterleuchteten Vitrinen gaben der Aussenwerbung einen neuen, eleganten Charakter. Sie wurden in Bushaltestellen und anderen stark frequentierten Bereichen platziert und boten eine deutlich höhere Sichtbarkeit, besonders bei Nacht.

21. Jahrhundert: Integration und Innovation

Im 21. Jahrhundert hat sich die Aussenwerbung weiter diversifiziert und integriert. Digitale Grossbildschirme und interaktive Werbeflächen sind mittlerweile weit verbreitet. Technologien wie Augmented Reality (AR) und Near Field Communication (NFC) bieten neue Möglichkeiten für interaktive und personalisierte Werbekampagnen.