Was ist Influencer-Marketing und wie funktioniert es?

Influencer sind Individuen mit zahlreichen Followern auf Plattformen wie Instagram, YouTube oder TikTok. Sie verwenden ihren Bekanntheitsgrad und ihren Einfluss auf ihre Anhänger, um Produkte oder Marken ins Rampenlicht zu rücken.

Beim Influencer-Marketing geht es darum, eine glaubwürdige Beziehung zwischen dem Influencer und der Marke herzustellen, um bei den Anhängern des Influencers einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Indem sie mit dem passenden Influencer kooperieren, können Marken eine für sie wichtige Zielgruppe ansprechen, die sich auf Empfehlung des Influencers wahrscheinlich für einen Kauf entscheidet.

Heute hört man überall von Influencer Marketing. Untersuchungen zufolge beabsichtigen mehr als 80 Prozent der Firmen, Influencer Marketing in ihre Pläne zu integrieren. Des Weiteren prognostiziert Statista, dass die Ausgaben für Influencer-Werbung in Deutschland bis 2024 auf über 600 Millionen Euro anwachsen werden – das entspricht einer durchschnittlichen Steigerung von 23 Prozent von 2019 bis 2024. Aber was genau versteht man unter einem Influencer? Was genau ist unter Influencer Marketing zu verstehen? Und wie setzt man es effektiv um?

Doch was macht Influencer-Marketing so besonders und warum sollten Unternehmen diese Strategie in Betracht ziehen?

• Steigerung des Markenbewusstseins
• Generierung von Umsatz und Leads
• Erreichen der richtigen Zielgruppe
• Aufbau von Vertrauen und Glaubwürdigkeit
• Steigerung der Kundenbindung
• Optimierung des Content Marketings
• Erweiterung der sozialen Reichweite
• Erhöhung der Konversionsraten

Ein Influencer ist eine Person mit einer bedeutenden Followerzahl auf sozialen Plattformen, die in der Lage ist, das Entscheidungs- und Kaufverhalten ihrer Anhänger zu beeinflussen. Zu den bekanntesten Vertretern dieser Gruppe zählen YouTuber, Blogger und Instagram-Persönlichkeiten.

Jeder Typ hat seine eigene Spezialität und seinen eigenen Einflussbereich, wodurch Marken vielfältige Möglichkeiten haben, ihre Botschaften gezielt zu übermitteln. Doch welche verschiedenen Influencer-Arten gibt es und wie unterscheiden sie sich?

Verschiedene Arten von Influencern

• Social-Media-Influencer: Dies sind Personen, die auf Plattformen wie YouTube, TikTok, Instagram und LinkedIn aktiv sind und durch ihre Präsenz dort hohe Aufmerksamkeit erlangen.
• Fachexperten: Das sind Spezialisten in einem bestimmten Bereich, die eine bemerkenswerte Reichweite haben.
• Politiker: Individuen, die politisch aktiv sind, ihre Ansichten über soziale Medien teilen und so eine breite Masse erreichen.
• Journalisten: Personen, die durch ihre Artikel und Social-Media-Aktivitäten ihre Ansichten verbreiten.
• Blogger: Individuen mit einflussreichen und eigenständigen Websites, oft Blogs genannt.
• Prominente: Personen oder Gruppen mit hohem Ansehen in der Gesellschaft, wie Sportler, Schauspieler oder Musiker.

Klassifikation basierend auf Followern

• Mega-Influencer: Bekannt aus traditionellen Werbemedien und verfügen oft über eine siebenstellige Followerzahl.
• Macro-Influencer: Bekannt durch soziale Medien, spezialisieren sich auf ein oder zwei Themen und haben zwischen 50.000 und 1.000.000 Follower.
• Micro-Influencer: Gelten als Experten in breit gefächerten Bereichen und haben 10.000 bis 40.000 Follower.
• Nano-Influencer: Sehr engagierte Nutzer mit weniger als 10.000 Followern, die trotzdem eine starke Bindung zu ihrer Community haben.

Jeder Influencer hat in der Regel ein oder mehrere Schwerpunktthemen, die sich nach seinen Interessen, Kenntnissen und der Zielgruppe richten. Diese Spezialisierungen ermöglichen es den Followern, gezielte und relevante Inhalte zu erhalten, und den Marken, ihre Botschaften präzise an die gewünschte Zielgruppe zu richten.

• Technologie: Influencer in diesem Bereich sind technikaffin und teilen Meinungen und Erfahrungen zu Technologieprodukten.
• Podcast: Diese Influencer diskutieren über aktuelle Themen und Trends, indem sie informative und unterhaltsame Gespräche in ihren Podcasts bieten.
• Gaming: Sie engagieren sich in der Videospiel-Community und teilen ihre Gaming-Erlebnisse und -Bewertungen.
• Lifestyle: Hierbei geht es um das Teilen von Erfahrungen zu Lebensstil, Reisen, Ernährung und Freizeitaktivitäten.
• Tier: Diese Influencer präsentieren ihre tierischen Begleiter und geben Tipps für das Zusammenleben mit Tieren.
• Finanzen: Experten auf diesem Gebiet teilen finanzielle Strategien, Ziele und Ratschläge.
• Auto: Autoenthusiasten teilen Bewertungen, Meinungen und Erfahrungen rund um Fahrzeuge.
• DIY (Do It Yourself): Hier werden selbstgemachte Projekte, Kreationen und Tipps geteilt.
• Sport: Sportbegeisterte präsentieren ihre sportlichen Aktivitäten und Fitness-Tipps.
• Food: Diese Influencer haben eine Leidenschaft für Essen und teilen Empfehlungen zu Rezepten, Restaurants und Food-Trends.
• Reise: Sie berichten von ihren Reisen und geben Tipps zu Destinationen, Unterkünften und Aktivitäten.
• Fitness: Diese Gruppe legt Wert auf Gesundheit und Fitness und teilt Routinen sowie motivierende Tipps.
• Mode: Modeinteressierte zeigen ihren Stil, aktuelle Trends und bieten Outfit-Inspirationen.
• Beauty: Sie teilen Schönheitsroutinen, Produktbewertungen und Tipps für ein gepflegtes Äußeres.
• Wellness: Diese Influencer konzentrieren sich auf Themen wie Meditation, gesunde Ernährung und Yoga, um das Wohlbefinden zu fördern.
• Elternschaft (Parenting): Hier steht das Familienleben im Vordergrund, mit Schwerpunkten wie Schwangerschaft, Erziehung und Kinderbetreuung.
• Outdoor: Naturliebhaber berichten von Abenteuern im Freien, vom Camping bis zum Klettern.
• Tech: Experten für aktuelle Technologien, digitale Trends und elektronische Geräte teilen ihre Meinungen und Bewertungen.

Durch eine effektive Influencer-Marketing-Strategie können Unternehmen die Bekanntheit nutzen, um ihre Markenbotschaft gezielt an ihr gewünschtes Publikum zu vermitteln. Hierfür stehen verschiedene Arten von Kampagnen zur Verfügung:

• Product Placement: Einbindung von Produkten oder Dienstleistungen in den Content des Influencers (z.B. Posts, Stories).
• Affiliate Marketing: Influencer verdienen durch Provisionen, die über spezielle Affiliate-Links generiert werden.
• Branded Content: Vom Influencer erstellte Inhalte, die gezielt zur Steigerung des Markenimages beitragen.
• Influencer Takeovers: Ein Influencer steuert für eine gewisse Zeit die Social-Media-Präsenz einer Marke, um deren Reichweite zu erweitern.
• Event-Sponsoring (Event Marketing): Influencer repräsentieren Marken auf Events und stärken so deren Image.
• Product Testing: Influencer evaluieren Produkte und teilen ihre Ergebnisse mit ihren Anhängern.
• Giveaways & Contests: Durch den Influencer initiierte Wettbewerbe zur Steigerung des Community-Engagements.
• Sponsored Content: Bezahlte Inhalte, die der Influencer kreiert und auf seinen Plattformen teilt.
• Influencer-Events: Events von und für Influencer, die von Marken gesponsert werden.
• Influencer-Reisen: Reiseerlebnisse, die von Marken finanziert werden und über die der Influencer auf seinen Kanälen berichtet.

Ein Überblick über die verfügbaren Medienformate, die für Influencer Marketing genutzt werden können:

• Einzelbeitrag: Inhalte zu einem Produkt mit ergänzenden Hashtags, Erwähnungen oder Verlinkungen.
• Stories: Kurzlebige Videosequenzen, die Möglichkeit bieten, über Sticker oder Links zu verlinken.
• IGTV: Langformatige Videos auf Instagram, mit einer Dauer von bis zu 10 Minuten.
• Videomaterial: Präsentation oder Bewertung eines Produkts in Videoform durch den Influencer.
• Live-Auftritte: Live-Präsentation eines Produkts oder Services in Echtzeit.
• Gesponserte Blogbeiträge: Detaillierte schriftliche Darstellung oder Bewertung eines Produkts in einem Blog.

Im Folgenden werden verschiedene Instrumente und Ansätze vorgestellt, die Unternehmen bei der Gestaltung und Umsetzung ihrer Influencer-Marketing-Kampagnen nutzen können.

• Gewinnspiel: Verlosung von Produkten oder Produktpaketen.
• Challenge & Wettbewerb: Aufruf zur Teilnahme an einer spezifischen Aktion, um das Produkt ins Rampenlicht zu rücken.
• Unboxing: Live-Erlebnis des Auspackens und Bewertens von Produkten.
• Brand-Ambassador: Bindung des Influencers als Markenrepräsentant für einen definierten Zeitraum.
• Tutorial: Präsentation von Produktfeatures und deren Anwendungen.
• Live-Event: Besuch von Unternehmensevents und Teilen von Live-Eindrücken.
• Rabattcode: Einsatz von speziellen Codes zur Verkaufsnachverfolgung.
• Product Review: Tiefgehende Analyse und Diskussion über ein Produkt.
• How-to-Guide: Schrittweise Anleitung zur Produktverwendung.
• Behind-the-Scenes: Einblick in die internen Abläufe einer Marke oder eines Unternehmens.
• Collaboration: Gemeinsame Produktvorstellung mit anderen Influencern oder Brands.
• Storytelling: Aufbau einer Erzählung rund um das Produkt, die dessen Nutzen hervorhebt.

Jeder Kanal besitzt spezifische Merkmale, Zielsetzungen und Zielgruppen, die Marketer für effektive Kampagnen heranziehen können. Influencer Marketing-Aktionen werden auf diesen Kanälen durchgeführt:

• Instagram: Die Top-Plattform für Influencer, mit Tools wie Posts, Stories und IGTV für diverse Marketingstrategien.
• YouTube: Perfekt für längere Videoinhalte wie Unboxings und Tutorials. Funktioniert ähnlich einer Suchmaschine.
• Twitch: Ein Muss für den Gaming-Sektor und Live-Streaming.
• TikTok: Eine App für kurze Videoclips, besonders beliebt bei einem jüngeren Publikum.
• Pinterest: Eine visuelle Plattform, ideal zum Teilen von Bildern und zur Zielgruppenansprache basierend auf Interessen.
• LinkedIn: Einst reine Businessplattform, heute Ort für branchenspezifische Diskussionen und Meinungsaustausch.

Bei der Festlegung eines Preises für eine Zusammenarbeit mit Influencern stehen vier verschiedene Ansätze zur Auswahl:

• Pauschale: Fester Betrag für festgelegte Leistungen, z.B. einen Social-Media-Post.
• CPC (Cost per Click): Vergütung pro Klick auf einen spezifischen Link.
• CPA (Cost per Action): Vergütung für spezifische Aktionen wie Verkäufe oder Lead-Generierung.
• CPI (Cost per Impression): Vergütung pro 1000 Sichtungen eines Beitrags.
• TKP (Tausender-Kontakt-Preis): Kosten für 1.000 erreichte Follower.
• CPE (Cost-Per-Engagement): Vergütung pro Interaktion, z.B. Likes oder Kommentare.
• Kommissionsbasiert: Provision für generierte Verkäufe durch die Empfehlung des Influencers.
• Trade-basiert: Produkte im Tausch gegen Promotion durch den Influencer.
• PPV (Paid-Per-View): Vergütung pro Video- oder Fotoansicht.
• PPL (Pay-per-Lead): Vergütung für Kundenvermittlungen.
• Affiliate: Vergütung bei Erreichung definierter Conversions, z.B. Klicks oder Käufe.
• Tagessatz/Jahreskooperation: Vereinbarte Bezahlung für bestimmte Leistungen.
• Beitragsabhängig: Preis variiert je nach Umfang und Aufwand des Beitrags.