Was ist internal Marketing und was nutzt internes Marketing?

Wie kann internes Marketing den Unternehmenserfolg beeinflussen? Welche Massnehmen und Instrumente stehen dem Internal Marketing zur Verfügung? Was sind die Auswirkungen auf die Unternehmenskultur?

Was bedeutet Internes Marketing?

Internes Marketing (Internal Marketing), betrifft die Methoden, mit denen ein Unternehmen seine Mitarbeiter anspricht und inspiriert. Es zielt darauf ab, die Mitarbeiter in Einklang mit der Unternehmensvision und -strategie zu bringen und sie zu aktiven Vertretern der Identität zu transformieren. Massnahmen hierfür können interne Kommunikationsmittel, Schulungen und Mitarbeiter-Engagement-Initiativen sein.

Das Konzept des internen Marketings konzentriert sich darauf, innerhalb eines Unternehmens für dessen Ziele, Angebote und Dienstleistungen zu werben. Es soll das Engagement und die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen steigern und sie zu Markenvertretern machen.

Wenn Mitarbeiter von ihrer Arbeit und den Angeboten des Unternehmens überzeugt sind, neigen sie dazu, diese Begeisterung in ihren sozialen Kreisen zu teilen. Deshalb kann internem Marketing ein effektiver Hebel für externe Marketinganstrengungen sein.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Internes Marketing seine Grenzen hat, da die Meinung und das Engagement eines Mitarbeiters von vielen Faktoren während seiner Zeit im Unternehmen beeinflusst werden. Deshalb ist es essentiell, die Zufriedenheit und das Engagement der Mitarbeiter kontinuierlich zu fördern, um die externen Marketingaktivitäten zu stärken.

Definition: Internal Marketing

Internes Marketing (Internal Marketing) fokussiert sich auf Marketingaktivitäten, die speziell auf die Mitarbeiter eines Unternehmens ausgerichtet sind. Es verfolgt das Ziel, Mitarbeiter dazu zu bringen, die Marketingstrategie des Unternehmens effizient umzusetzen und zugleich ihre Arbeitsmoral und Zufriedenheit zu erhöhen.

Charakteristika des internen Marketings

Basierend auf unserem Verständnis lassen sich diese Eigenschaften des internen Marketings unterstreichen:

  • Gleichzeitige Steigerung von Kundenzufriedenheit und Mitarbeiterzufriedenheit: Es wird kein Bereich im Unternehmen bevorzugt. Stattdessen ist es wichtig, die Beziehung und die gegenseitigen Prozesse zwischen Kunden und Mitarbeitern eng miteinander zu verknüpfen und abzustimmen.
  • Strukturierte Planung und Entscheidungsfindung: Das interne Marketing sollte geplant, umgesetzt und überwacht werden, wie es für einen Managementprozess typisch ist. Dies beinhaltet das Festlegen spezifischer Ziele, Strategien und Maßnahmen.
  • Unternehmensweite Philosophie: Internes Marketing betrachtet Marketing nicht lediglich als herkömmliche betriebswirtschaftliche Funktion, sondern als grundlegende Denkweise. Das bedeutet, dass Marketing eine ganzheitliche Philosophie für das Unternehmen ist, die von Führungskräften und Mitarbeitern gleichermassen verinnerlicht und sowohl intern als auch extern gelebt wird. Das Beziehungsgeflecht zwischen Kunden, Unternehmen und Mitarbeitern kann durch das "Beziehungsdreieck" veranschaulicht werden.

Vergleich: Internes vs. Externes Marketing

Es ist von Vorteil, wenn die im Marketing festgelegten Prinzipien und Werte sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens konsequent angewendet und repräsentiert werden.

  • Externes Marketing: Dieser Ansatz konzentriert sich auf Zielgruppen, die sich außerhalb der Organisationsgrenzen befinden. Der Hauptfokus liegt hierbei auf der Kommunikation mit potenziellen Kunden und der bestehenden Klientel.
  • Internes Marketing: Dieser Bereich hat zum Ziel, innerhalb des Unternehmens optimale Bedingungen für den äußeren Markterfolg zu schaffen. Ein zentraler Aspekt ist dabei die aktive Einbindung und Motivation der Mitarbeiter.

Ziele des internen Marketing

Das interne Marketing verfolgt unterschiedliche Ziele, die in drei Hauptebenen kategorisiert werden können. Obwohl diese Ebenen eng miteinander verknüpft sind, ist es hilfreich, sie separat zu betrachten, um ein tieferes Verständnis zu gewinnen.

Kognitive Ziele

Schwerpunkt: Gedankliche Prozesse der Mitarbeiter.

Ziele

  • Mitarbeiter sollen sowohl die Erwartungen der Kunden verstehen als auch mit der externen Marketingstrategie vertraut sein.

Affektive Ziele

Schwerpunkt: Aufbau und Pflege von Vertrauensbeziehungen.

Ziele

  • Förderung des Vertrauens zwischen Mitarbeitern und dem Unternehmen.
  • Stärkung des Vertrauens von Kunden zum Unternehmen.
  • Erhöhung der Zufriedenheit als Grundlage für Vertrauensbildung.

Konative Ziele

Schwerpunkt: Handlungsorientierung von Mitarbeitern und Kunden.

Ziele

  • Mitarbeiter sollen sich dem Unternehmen eng verbunden fühlen und eigeninitiativ zur Zielerreichung beitragen.
  • Fokus auf Mitarbeiter- und Kundenbindung, um eine nachhaltige Beziehung zu fördern.

Nutzen & Vorteile des Internen Marketings

Das interne Marketing gründet sich auf den Gedanken, dass Kundeneindrücke massgeblich von ihren Interaktionen mit dem Unternehmen und nicht nur dessen Produkten geprägt werden.

Durch die Betrachtung von Mitarbeitern als "interne Kunden" fördert internes Marketing deren Ausrichtung an der Unternehmensvision und den Geschäftsabläufen. Das Ergebnis: Kunden erhalten ein konsistentes und hochwertiges Erlebnis.

Unternehmen, die in internes Marketing investieren und hohe Mitarbeiterbeteiligung erreichen, haben im Vergleich zu Wettbewerbern oft höhere Werte bei Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterloyalität und Profitabilität.

Weitere Pluspunkte des internen Marketings:

  • Produktivitäts- und Motivationsboost: Es hebt die Arbeitsmoral und Antrieb der Mitarbeiter.
  • Teamstärkung: Es fördert den Teamgeist und kollaboratives Arbeiten.
  • Imagepflege: Es verbessert das Ansehen des Unternehmens sowohl intern als auch extern.
  • Mitarbeiterbindung: Es intensiviert die Loyalität und Identifikation der Mitarbeiter zum Unternehmen.
  • Kundenerfahrung: Es gewährleistet durchweg positive Interaktionen mit den Kunden.
  • Kommunikationsfluss: Es optimiert die interne Kommunikation und Informationsverbreitung.
  • Mitarbeiterzufriedenheit: Es fördert die Zufriedenheit und Bindung der Belegschaft.
  • Talentakquise: Es erhöht die Attraktivität für potenzielle Talente und hilft, diese langfristig im Unternehmen zu halten.
  • Innovation und Anpassungsfähigkeit: Es steigert die Innovationsbereitschaft und Flexibilität des Unternehmens.
  • Veränderungsmanagement: Es unterstützt bei der Implementierung neuer Unternehmensinitiativen und Veränderungen.
  • Markenbewusstsein: Es stärkt die Markenbekanntheit und -treue, unterstützt durch engagierte Mitarbeiter als Markenbotschafter.

Umsetzung des internen Marketings

Die Einführung des internen Marketings in Unternehmen stösst oft auf verschiedene Hürden, die grob in drei Kategorien eingeordnet werden können.

  • Inhaltlich-konzeptionelle Hürden: Diese beziehen sich hauptsächlich auf Missverständnisse bezüglich des internen Marketings. Hierunter fallen falsche Interpretationen oder Übergehungen der Notwendigkeit, Marketing sowohl nach innen als auch nach außen zu richten.
  • Organisatorisch-strukturelle Hürden: Diese entstehen oft durch die Position des internen Marketings zwischen dem Marketing- und dem Personalbereich. Hier sind insbesondere Kompetenzkonflikte, Abteilungsdenken und der Wunsch nach einem idealisierten Modell des internen Marketings zu nennen, welches eine praxisnahe Umsetzung hemmt.
  • Personell-kulturelle Hürden: Diese beziehen sich auf Bedenken und Ängste der Mitarbeiter bezüglich des Konzepts des internen Marketings, Unsicherheiten über die eigene Rolle und die sozialen sowie fachlichen Kompetenzen der Belegschaft.

Um diese Herausforderungen zu überwinden, empfiehlt sich ein Vier-Phasen-Modell zur Implementierung:

  • Management-Engagement: Führungskräfte sollten die Prinzipien des internen Marketings in Denken und Handeln übernehmen. Hier können Dialoge, Workshops und Seminare helfen.
  • Kommunikation mit Mitarbeitern: Die Mitarbeiter sollten in den Prozess einbezogen werden, um sicherzustellen, dass sie das Konzept des internen Marketings verstehen und unterstützen.
  • Vermittlung von Fachwissen: Dazu gehören die Unternehmensvision, Strategien, Führungsmethoden und Techniken für Kundeninteraktion.
  • Mitarbeiterbindung: Es ist wichtig, dass alle Mitarbeiter das interne Marketing in ihrer täglichen Arbeit verankern. Für eine erfolgreiche Einführung ist es entscheidend, dass Führungskräfte den Stellenwert des Internen Marketings vorleben und kontinuierliche Marketing- und Personalmassnahmen gewährleisten. Ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Mitarbeitern und Führungskräften ist hierbei von zentraler Bedeutung.
  • Quellen
    • Stauss, Schulze, Internes Marketing, in: Marketing ZFP