Was ist Word-of-Mouth im Marketing und wieso ist Mundpropaganda so wirksam?
Warum ist Mundpropaganda so mächtig und wie kannst du sie nutzen? Welche Rolle spielt Vertrauen im Mund-zu-Mund-Marketing? Wie beeinflusst persönliche Empfehlung den Erfolg eines Produkts?
Was ist Mundpropaganda?
Mund-zu-Mund-Propaganda nutzt die Macht von Empfehlungen, um Botschaften zu verbreiten. Sie ist ein wichtiger Teil jeder Marketingstrategie. Der Begriff «Mundpropaganda» wurde 1966 vom Sozialpsychologen James D. Katz geprägt. Schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird sie als Werbetechnik genutzt.
Diese Form des Marketings ermutigt Menschen, über Dein Unternehmen zu sprechen. Auch im 21. Jahrhundert funktioniert das: Ob Du das Interesse geweckt hast oder jemand Dein Produkt entdeckt hat, es führt zu mehr Kunden und Empfehlungen. Mundpropaganda ist stark, weil sie von vertrauenswürdigen Personen kommt. Das macht sie effektiver als klassische Werbung wie TV- oder Printanzeigen. Sie schafft Dringlichkeit und kann den Umsatz steigern.
Definition: Mundpropaganda
Mundpropaganda (Word of Mouth Marketing, WOMM) stützt sich auf Empfehlungen zufriedener Kunden. Diese Art des Marketings ist meist effektiver als herkömmliche Techniken, da sie auf persönlichen Erfahrungen basiert.
WOMM, Empfehlungsmarketing, Buzzmarketing – der Unterschied?
Word-of-Mouth Marketing (WOMM)
Mundpropaganda, weitergegeben von Person zu Person. Kunden, Freunde und Familie teilen ihre Meinung über ein Produkt, eine Marke oder einen Service.
Empfehlungsmarketing
Auch als Referral Marketing oder WOMM bekannt. Hierbei empfehlen Kunden, Freunde und Familie ein Produkt oder eine Dienstleistung an andere weiter.
Buzzmarketing
Zielt darauf ab, Begeisterung und Aufregung um ein Produkt, eine Dienstleistung oder eine Veranstaltung zu erzeugen. Hauptsächlich genutzt von Unternehmen mit neuen Produkten oder Dienstleistungen. Oft Teil einer Werbekampagne, um Hype und Vorfreude zu erzeugen.
Der Begriff «Buzz» stammt von «Buzzer», was "ein summendes Geräusch erzeugen" bedeutet. Im frühen 20. Jahrhundert prägten Werbetreibende diesen Begriff, indem sie lebende Hornissen in Kisten für ihre Kampagnen nutzten. Das laute Summen beim Öffnen der Kisten erregte Aufmerksamkeit.
Referral-Marketing
Word-of-Mouth | Referral | |
---|---|---|
Aussage | «Hast du schon gehört…?» | «Empfehle Freunde und spare» |
Vorgehen | Passiv, schwer steuerbar | Aktiv, messbar und kontrollierbar |
Virale Verbreitung | ...eine begeisterte Person erzählt es weiter, und es verbreitet sich von Freund zu Freund. | ...das Unternehmen bietet Anreize, damit Kunden Freunde werben. |
Ziel | Eine Information soll möglichst viele Menschen erreichen. | Eine Information soll gezielt potenzielle Kunden erreichen. |
Antrieb | Passiert, weil Kunden aus eigenem Antrieb positiv über das Unternehmen sprechen. | Passiert, weil Kunden durch Anreize motiviert werden, Empfehlungen auszusprechen. |
Anwendung der Mundpropaganda
- Kundenfeedback: Sammle und nutze Kundenfeedback, um Dein Produkt oder Deine Marke zu verbessern. Positive Bewertungen ermutigen andere, das Produkt auszuprobieren.
- Influencer-Marketing: Beauftrage Influencer, Dein Produkt oder Deine Marke zu empfehlen. Influencer haben eine grosse Anhängerschaft und können ihre Meinung effektiv verbreiten.
- Kundenbindung: Zufriedene Kunden empfehlen eher weiter. Sorge dafür, dass Deine Kunden zufrieden sind, indem Du ihre Erwartungen erfüllst und ihre Bedürfnisse beachtest.
- Veranstaltungen: Sponsoring von Veranstaltungen erhöht den Bekanntheitsgrad und fördert Mundpropaganda. Interagiere mit Deinem Zielpublikum und wirb für Dein Produkt oder Deine Marke.
- Empfehlungsprogramme: Richte Empfehlungsprogramme ein, die Kunden ermutigen, Dein Produkt oder Deine Marke weiterzuempfehlen. Dies verstärkt die Mundpropaganda und schafft mehr Chancen für Dein Unternehmen.
Vor- und Nachteile von WoM-Marketing
Die wesentlichen Vor- und Nachteile dieser Strategie.
Vorteile von WoM-Marketing
- Vertrauen und Glaubwürdigkeit
- Kosten-Effizienz
- Höhere Konversionsrate
- Stärkere Markenloyalität
Nachteile von WoM-Marketing
- Schwierige Messbarkeit
- Geringe Kontrolle über die Botschaft
- Risiko negativer Empfehlungen
- Langsamer Aufbau
- Abhängigkeit von Kundenaktivität
Beispiele für Mundpropaganda im Alltag
Kundenfeedback und Bewertungen
Kundenfeedback auf der Website
Präsentiere begeisterte Rückmeldungen auf Deiner Website, um Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei potenziellen Käufern zu stärken.
Bewertungen auf Plattformen
Nutze Kanäle wie Google, TrustPilot und ProvenExpert. Biete Bewertungen auch direkt in Deinem Online-Shop an, um Deine Marken-Glaubwürdigkeit zu unterstreichen.
Anreize für positive Bewertungen
Erhöhe positive Bewertungen durch Gutscheine und Rabatte. Diese Methode nutzen erfolgreich Unternehmen wie Online-Apotheken, Dawanda und Airbnb.
Soziale Medien und Empfehlungen
Soziale Medien
Fördere Mundpropaganda durch das Teilen von einzigartigen Websites, Produkten und Beiträgen. Veranstalte Wettbewerbe, um neue Kunden anzulocken und zu binden.
Kundenempfehlungen belohnen
Belohne Kunden, die neue Kunden gewinnen. Dieses Konzept ist besonders in der Fitnessbranche erfolgreich.
Kunden als Fürsprecher
Lade Kunden ein, Fürsprecher Deiner Produkte und Dienstleistungen zu werden. Ermögliche ihnen, ihre Empfehlungen per E-Mail oder sozialen Medien weiterzugeben.
Beispiele für Empfehlungen
Empfehlungen von Freunden
Ein Freund empfiehlt begeistert ein Restaurant, und Du entscheidest Dich, es auszuprobieren.
Familienrat
Ein Familienmitglied empfiehlt einen bestimmten Arzt, und Du folgst der Empfehlung.
Reiseberichte
Bekannte erzählen von ihrem Urlaub und empfehlen Hotels und Aktivitäten, die Du dann auch planst.
Schulhofgespräche
Andere Eltern loben den Musikunterricht an einer bestimmten Schule, und Du meldest Dein Kind dort an.
Online-Empfehlungen
Ein Freund postet eine begeisterte Bewertung eines Produkts auf Social Media, und Du kaufst es daraufhin.
Positive Erfahrungen teilen
Eine Freundin berichtet von einer tollen Erfahrung mit einem Lieferservice, und Du bestellst dort ebenfalls.