Was ist gutes Produktdesign und was muss Product Design erfüllen?
Wie hat das Produktdesign unser tägliches Leben geprägt? Welche Rolle spielt das Product Design in der modernen Welt? Was sind die Schlüsselelemente, die ein Produktdesign erfolgreich machen? Wie unterscheidet sich Product Design von anderen Designformen?
Was ist Produktdesign?
Produktdesign (Product Design) bezieht sich auf den Prozess der Gestaltung und Entwicklung eines Produkts, das sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend ist. Es umfasst das gesamte Spektrum von der Ideenfindung bis zur Herstellung und endgültigen Markteinführung.
Produktdesigner arbeiten daran, Produkte zu schaffen, die die Bedürfnisse und Wünsche der Verbraucher erfüllen, wobei sie verschiedene Aspekte wie Funktionalität, Benutzerfreundlichkeit, Ergonomie, Ästhetik und Nachhaltigkeit berücksichtigen.
Im Zuge des Product Designs kombinieren Designer Forschungstätigkeiten, strategisches Planen, Fachkenntnisse der Branche sowie kreative Problemansätze. Die Wirksamkeit des fertigen Produkts misst sich daran, wie gut es den Anforderungen und Wünschen der Endnutzer gerecht wird. Die Wirtschaftlichkeit für das produzierende Unternehmen wird indes durch verschiedene Faktoren bestimmt, dazu zählen das zur Verfügung stehende Budget und der zeitliche Rahmen für die Entwicklungsphase.
Definition: Product Design
Produktdesign (Product Design) ist der kreative Prozess der Konzeption, Planung und Entwicklung von Produkten. Es kombiniert ästhetische, funktionale und ergonomische Aspekte, um Lösungen zu schaffen, die den Bedürfnissen der Nutzer entsprechen.
Was versteht man unter einem Produkt?
Ein Produkt kann sowohl als materieller Gegenstand, der in einem Laden erhältlich ist, als auch als immaterielles Gut definiert werden. Es stellt das finale Ergebnis der Bemühungen eines Produktdesigners dar und ist das, was den Verbrauchern in der Auslieferungsphase des Designprozesses präsentiert wird.
Nachfolgend sind Beispiele für beide Arten von Produkten aufgelistet:
Materielle Produkte | Immaterielle Produkte |
---|---|
Fahrzeuge: z. B. Autos, Fahrräder | Dienstleistungen: z. B. Autopflege, Nagelpflege |
Möbel: z. B. Stühle, Tische | Software: z. B. Betriebssysteme, Grafikprogramme |
Kleidung: z. B. Jeans, T-Shirts | Digitale Medien: z. B. E-Books, Online-Kurse |
Elektronische Geräte: z. B. Smartphones, Laptops | Informationen: z. B. Trainings, Workshops |
Lebensmittel: z. B. Obst, Getränke | Beratungsdienste: z. B. Finanzberatung, Rechtsberatung |
Schmuck: z. B. Ringe, Halsketten | Musik-Streaming-Dienste: z. B. Spotify, Apple Music |
Sportausrüstung: z. B. Laufschuhe, Fahrradhelme | Lizenzen: z. B. Softwarelizenzen, Patente |
Bücher und Zeitschriften: z. B. Romane, Fachzeitschriften | Versicherungen: z. B. Haftpflichtversicherung, Lebensversicherung |
Haushaltsgeräte: z. B. Kaffeemaschinen, Staubsauger | Abo-Modelle: z. B. Fitnessstudio-Mitgliedschaften, Netflix-Abos |
Spielzeug: z. B. Puppen, Legosteine | Gesundheitsdienstleistungen: z. B. Physiotherapie, Ärztliche Beratung |
Anwendungsbereiche des Produktdesigns
Konsumgüterdesign
Konsumgüter sind Produkte, die für den persönlichen Gebrauch bestimmt sind. Dazu zählen:
- Haushaltsgeräte
- Werkzeuge
- Fahrzeugdesign
- Möbeldesign
- Leuchtendesign
- Spielzeugdesign
Investitionsgüterdesign
Das Design von Investitionsgütern bezieht sich auf die Gestaltung komplexer technischer Produkte, die in Wertschöpfungsketten eingesetzt werden. Dies umfasst:
- Funktionalität: Effizienz und Leistung des Produkts.
- Ästhetik: Visuelle Erscheinung des Produkts.
- Ergonomie und Benutzerfreundlichkeit: Anpassung an Nutzerbedürfnisse und Optimierung der Arbeitsabläufe.
Spezialgebiete innerhalb des Industriedesigns sind:
- Konzeption und Konstruktion von Maschinenbauerzeugnissen
- Medizintechnik
- Transportation Design
Unterschied zwischen Konsumgüter- und Investitionsgüterdesign
Während Konsumgüter oft auf ästhetische Trends und persönlichen Bedarf abzielen, konzentriert sich das Design von Investitionsgütern auf Langlebigkeit, Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Robustheit. Diese Produkte müssen transportabel und an spezifische Anforderungen anpassbar sein. Im Bereich des Industriedesigns sind kurzlebige Modetrends weniger relevant, stattdessen steht ein zeitloses und langlebiges Design im Vordergrund.
Aspekte der Analyse
Ein Designprodukt kann anhand verschiedener Funktionen und Eigenschaften differenziert und analysiert werden:
Praktische Funktionen
- Funktionalität: Wie gut erfüllt das Produkt seinen Zweck?
- Ergonomie: Ist das Produkt bequem und benutzerfreundlich gestaltet?
- Sicherheit: Gewährleistet das Produkt die Sicherheit des Nutzers?
- Gebrauchstauglichkeit (Usability): Ist das Produkt einfach zu bedienen?
- Benutzerfreundlichkeit: Ist das Design intuitiv und leicht verständlich?
- Wartung und Pflege: Wie einfach ist die Pflege und Instandhaltung des Produkts?
Produktsprachliche Funktionen
- Formalästhetische Funktionen: Betrifft das visuelle Design und die ästhetische Erscheinung des Produkts.
- Semantische Funktionen: Bezieht sich auf die Bedeutung und Botschaft, die das Produkt vermittelt.
- Haptische, Olfaktorische und Akustische Anzeichen: Betrifft die Wahrnehmung des Produkts durch Berührung, Geruch und Klang.
- Symbolische Funktionen: Berücksichtigt soziale, kulturelle und religiöse Aspekte, Status, Gruppenzugehörigkeit und Zielgruppenorientierung.
Ökonomische Funktion
- Herstellungsaufwand und Komplexität: Wie aufwendig und komplex ist die Produktion?
- Herstellungstechniken: Welche Techniken werden bei der Herstellung verwendet?
- Anzahl der Fertigungsschritte: Wie viele Schritte sind für die Herstellung notwendig?
- Materialien: Welche Materialien werden verwendet?
- Materialvielfalt und -komplexität: Wie vielfältig und komplex sind die verwendeten Materialien?
- Transport- und Lageraufwand: Betrachtung von Größe, Stapelbarkeit, Faltbarkeit und Gewicht des Produkts.
Ökologische Funktion
- Lebenszyklus: Betrachtung von Haltbarkeit und technischer Verfügbarkeit des Produkts.
- Material-Effizienz: Beinhaltet die Prinzipien "reduce" (Verringerung), "reuse" (Wiederverwendung) und "recycle" (Recycling).
- Entsorgung: Wie kann das Produkt am Ende seines Lebenszyklus entsorgt werden?
Beispiele für gelungenes Beispiele
Gutes Produktdesign zeichnet sich durch Ästhetik, Funktionalität, Benutzerfreundlichkeit und oft auch durch innovative Ansätze aus. Hier sind einige Beispiele für Produkte, die oft für ihr gutes Design gelobt werden.
Apple iPhone
Das iPhone wird oft für sein minimalistisches und benutzerfreundliches Design gelobt. Die intuitive Benutzeroberfläche und die ästhetische Formgebung sind beispielhaft.
Alessi Zitronenpresse – Juicy Salif
Philippe Starcks Zitronenpresse ist ein Klassiker des modernen Designs, der Funktionalität mit skulpturaler Ästhetik verbindet.
Eames Lounge Chair
Dieser Stuhl, entworfen von Charles und Ray Eames, ist ein Beispiel für zeitloses und komfortables Design und hat sich seit den 1950er Jahren zu einem Kultobjekt entwickelt.
Swiss Army Knife
Das Schweizer Taschenmesser ist ein Beispiel für Funktionalität und Kompaktheit, mit mehreren Werkzeugen, die in einem kleinen, tragbaren Format untergebracht sind.
Typischer Prozess im Produktdesign
Im Bereich des Product Designs stellt der Entwicklungsprozess nicht einfach eine lineare Abfolge von Schritten dar, sondern eher einen fortlaufenden Zyklus. Unternehmen sind gefordert, ihre Produkte fortwährend zu evaluieren und zu optimieren, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.
Entwicklung und Evolution des Produktdesigns
Die Anfänge des Produktdesigns lassen sich auf die Entstehung des Industriedesigns zurückführen, welches bereits eine etablierte Disziplin war, bevor das Product Design seinen Platz in der Gestaltungswelt fand. Das Industriedesign nahm seinen Lauf in der Ära der industriellen Revolution, als die Massenproduktion von Gegenständen ihren Anfang nahm. Im Gegensatz zu vorindustriellen Zeiten, in denen Handwerker die Gestaltung und Verfeinerung ihrer eigenen Erzeugnisse vornahmen, erforderte die zentralisierte und standardisierte Produktion eine spezielle Rolle für Designer.
Kernbereiche des Industriedesigns
- Definition von Funktionen: Festlegung der Merkmale und Eigenschaften von Massenprodukten.
- Sicherstellung der Nützlichkeit: Gewährleistung, dass ein Objekt seinem Zweck entsprechend verwendet wird.
- Gewährleistung der Funktionalität: Sicherstellen, dass das Produkt zuverlässig und effizient funktioniert.
- Entwurf ästhetischer und gestalterischer Eigenschaften: Hinzufügen von visuellen und ästhetischen Werten zum Produkt.
Mit der Zeit entwickelte sich das Produktdesign aus dem Industriedesign heraus, wobei es einen erweiterten Fokus übernahm. Es zielte darauf ab, einen umfassenderen Prozess zu schaffen, der über die Gestaltung physischer Produkte hinausgeht und sich auf eine vielfältigere Palette von Produkten erstreckt.
Ergänzungen zum Produktdesign
- Anpassung an digitale Produkte: Das Produktdesign hat sich erweitert, um auch immaterielle Güter wie Software und digitale Dienste zu umfassen.
- Benutzerzentrierung: Es legt einen stärkeren Fokus auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Endbenutzer.
- Nachhaltigkeit: Im Product Design wird zunehmend Wert auf umweltfreundliche Materialien und nachhaltige Produktionsprozesse gelegt.