Was zeichnet die Unternehmenshaltung aus? Was macht eine gute Corporate Attitude aus?
Wie können Unternehmen ihre Unternehmenshaltung bewusst gestalten? Inwiefern beeinflusst die Corporate Attitude die Beziehung zwischen Unternehmen und Mitarbeitern? Welche konkreten Schritte können Unternehmen vornehmen um zu optimieren?
Was ist die Unternehmenshaltung?
Corporate Attitude (Unternehmenshaltung) ist ein Schlüsselelement der Unternehmenskultur und spielt eine entscheidende Rolle für das öffentliche Image eines Unternehmens. Dieser Begriff umfasst die Verhaltensweisen und Grundwerte, die ein Unternehmen gegenüber seinen Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und weiteren Stakeholdern, einschliesslich der Umwelt und der Gesellschaft, verkörpert.
Die Unternehmenshaltung als Spiegel der Unternehmensidentität, sie spiegelt die Selbstansicht eines Unternehmens wider. Um das Handeln eines Unternehmens vorherzusagen, ist es unerlässlich, seine Haltung gegenüber verschiedenen Stakeholdern zu verstehen. Diese Haltung kann sowohl positiv als auch negativ sein, abhängig von der Selbstwahrnehmung und den Zielen des Unternehmens.
Das Verhaltensklima im Unternehmen: Die Unternehmenshaltung beeinflusst, wie Mitarbeiter sich innerhalb der Firma gegenüberstellen. Sie definiert die Organisationskultur und umfasst Aspekte wie die Art der Kommunikation, den Umgang mit Herausforderungen und die Lösung von Konflikten.
Definition: Corporate Attitude
Corporate Attitude (Unternehmenshaltung) bezeichnet die Einstellung, die ein Unternehmen gegenüber seinen Angestellten, Kunden und weiteren Interessengruppen an den Tag legt. Sie manifestiert sich in der Interaktion des Unternehmens mit diesen Gruppen und spiegelt die Selbstwahrnehmung des Unternehmens wider.
Nutzen und Vorteile der Corporate Attitude
Die Unternehmenshaltung gibt den Mitarbeitern Orientierung und ein Gefühl von Zusammengehörigkeit sowie Sinnhaftigkeit in ihrer Arbeit. Ein positiver Aspekt einer ausgeprägten Corporate Attitude ist die Schaffung einer Arbeitsumgebung, in der sich Menschen wertgeschätzt und anerkannt fühlen.
Zu den weiteren Vorteilen einer gut definierten Unternehmenshaltung gehören:
- Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit
- Erhöhte Leistungsbereitschaft
- Optimierter Ressourceneinsatz
- Verbesserte Kundenbeziehungen
- Stärkung der Unternehmensidentität
- Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität
- Verbesserte Teamdynamik und Zusammenhalt
- Senkung der Mitarbeiterfluktuation
- Förderung von Innovationskraft
- Steigerung der Nachhaltigkeit und sozialen Verantwortung
Zunehmend rücken Unternehmen die Sinnfrage in den Mittelpunkt ihres Handelns. Sie betrachten ihre Tätigkeiten in einem umfassenderen Kontext, zum Beispiel im Hinblick auf ihre Rolle in der Nachhaltigkeit. Dabei sollte die Unternehmenshaltung stets eine zentrale Rolle spielen.
Die öffentliche Wahrnehmung eines Unternehmens ändert sich positiv, wenn dieses sich intensiv mit seiner Mission und seinem Sinn auseinandersetzt. Doch die Veränderungen finden nicht nur extern statt: Auch intern erleben Mitarbeiter einen spürbaren Mehrwert. Teamgeist und Zusammenhalt innerhalb des Unternehmens nehmen dank einer positiven Unternehmenshaltung zu.
Implementierung einer proaktiven Unternehmenshaltung
Im Kern Ihres Unternehmensökosystems steht die mental verankerte Haltung Ihres Unternehmens, welche die Grundwerte Ihrer Organisation widerspiegelt.
Diese Haltung steuert und prägt das Verhalten der Mitarbeiter, das wiederum ein lebendiger Ausdruck der Unternehmenskultur ist. Wenn diese Haltung konsistent und klar kommuniziert wird, können Mitarbeiter das Wertesystem des Unternehmens besser verstehen und sich am Arbeitsplatz wohler fühlen.
Innerhalb des kulturellen Fundaments des Unternehmens formen diese Haltungen und Grundwerte den Rahmen für das Handeln jedes Einzelnen und des gesamten Unternehmens. Es ist entscheidend, dass diese Grundüberzeugungen in den Unternehmensrichtlinien explizit gemacht werden. Gut ausformulierte Richtlinien bieten dann einen klaren Handlungsrahmen, der aufzeigt, welche Verhaltensweisen und Aktionen als konform und angemessen betrachtet werden.
Die Implementierung einer proaktiven Unternehmenshaltung erfordert mehr als nur die Festlegung von Richtlinien oder die Durchführung von Schulungen. Es erfordert eine tiefgreifende Veränderung in der Art und Weise, wie ein Unternehmen operiert und wie es sich selbst und seine Rolle im Markt und in der Gesellschaft sieht.
- Top-Down-Engagement: Die Führungsebene muss voll und ganz hinter der Idee einer proaktiven Unternehmenshaltung stehen und diese aktiv fördern.
- Selbstbewertung: Vor der Implementierung sollte eine gründliche Selbstbewertung des aktuellen Zustands der Unternehmenskultur und -haltung durchgeführt werden.
- Klare Ziele setzen: Bestimmen Sie klare, messbare Ziele, die mit der proaktiven Unternehmenshaltung erreicht werden sollen.
- Richtlinien und Verfahren: Erstellen Sie Richtlinien und Verfahren, die das gewünschte Verhalten und die gewünschten Werte fördern.
- Mitarbeiterschulung: Trainieren Sie Ihre Mitarbeiter im Hinblick auf die neue Haltung und die damit verbundenen Verhaltensweisen und Erwartungen.
- Kommunikation: Kommunizieren Sie die neue Haltung und die damit verbundenen Erwartungen klar und regelmässig an alle Mitarbeiter.
- Feedback-Schleifen: Etablieren Sie Mechanismen für regelmässiges Feedback von Mitarbeitern, Kunden und anderen Stakeholdern, um die Wirksamkeit der neuen Haltung zu messen.
- Anpassung und Verbesserung: Seien Sie bereit, Ihre Ansätze entsprechend dem erhaltenen Feedback anzupassen und kontinuierlich zu verbessern.
- Erfolgskontrolle: Nutzen Sie Kennzahlen und andere Messinstrumente, um den Erfolg der Implementierung regelmässig zu überprüfen.
- Langfristige Investition: Betrachten Sie die proaktive Unternehmenshaltung als eine langfristige Investition, die konstante Aufmerksamkeit und Ressourcen erfordert, um nachhaltig erfolgreich zu sein.
Corporate Attitude Beispiele
Unternehmen, die sich mit dem Thema auseinandergesetzt haben, wissen, was sie tun, fragen aber auch nach dem «Warum». Sie setzen sich nicht nur mit den Aktivitäten ihres Unternehmens auseinander, sondern auch mit der zugrunde liegenden Vision.
Im Folgenden werden einige exemplarische Szenarien dargelegt, in denen die Unternehmenshaltung einer Organisation in unterschiedlichen Aspekten zur Geltung kommen kann:
Konservativ vs. Innovativ
- Konservativ: Einige Unternehmen haben eine eher konservative Unternehmenskultur, die Tradition, langfristige Stabilität und bewährte Methoden schätzt.
- Innovativ: Andere Unternehmen, oft in schnell wachsenden oder technologiegetriebenen Branchen, sind darauf ausgerichtet, Innovation und Kreativität zu fördern.
Hierarchisch vs. Flach
- Hierarchisch: In hierarchischen Organisationen gibt es deutlich abgegrenzte Rollen, und Entscheidungen werden meistens von der obersten Führungsebene getroffen.
- Flach: In flacheren Strukturen werden die Mitarbeiter ermutigt, an Entscheidungsprozessen teilzunehmen, und es gibt weniger Führungsebenen.
Mitarbeiterzentriert vs. Ergebnisorientiert
- Mitarbeiterzentriert: Manche Unternehmen legen grossen Wert auf das Wohl ihrer Mitarbeiter, bieten zahlreiche Vergünstigungen und schaffen eine inklusive Arbeitsumgebung.
- Ergebnisorientiert: In ergebnisorientierten Unternehmen steht die Leistung im Vordergrund. Diese Unternehmen können sehr wettbewerbsfähig sein und setzen oft aggressive Ziele.
Lokal vs. Global
- Lokal: Einige Unternehmen fokussieren sich auf lokale Märkte und Kulturen und passen ihre Produkte und Dienstleistungen entsprechend an.
- Global: Andere Unternehmen haben eine globale Ausrichtung und sind darauf bedacht, Skaleneffekte und internationale Reichweite zu erzielen.
Nachhaltig vs. Profitorientiert
- Nachhaltig: Einige Unternehmen legen grossen Wert auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit und integrieren diese in ihre Geschäftsmodelle.
- Profitorientiert: Andere Unternehmen sind vor allem darauf ausgerichtet, den Gewinn zu maximieren, manchmal auf Kosten anderer Faktoren wie Umweltverträglichkeit.
Transparent vs. Verschlossen
- Transparent: Einige Unternehmen legen grossen Wert auf Transparenz, sowohl intern als auch extern, und teilen viele Informationen mit Mitarbeitern und Stakeholdern.
- Verschlossen: Andere Organisationen halten Informationen eher zurück und teilen nur das Nötigste.