Was ist eine Unternehmensschrift bzw. Hausschrift? Und was nutzt die Corporate Font?
Welche Rolle spielt die Unternehmensschrift in der differenzierten Wahrnehmung einer Marke? Wie beeinflusst der Corporate Font die Emotionen und Assoziationen der Zielgruppe? Wie gestaltet sich der Prozess der Entwicklung oder Anpassung einer Hausschrift?
Was ist eine Unternehmensschrift bzw. Hausschrift?
Der Ausdruck Corporate Font (Unternehmensschrift bzw. Hausschrift) bezeichnet drei unterschiedliche Schriftvarianten:
- Eine bereits existierende Schrift, die von einer Organisation eingesetzt wird.
- Eine modifizierte Version einer bestehenden Schrift, die eigens für ein Unternehmen angepasst wurde.
- Eine eigens für ein Unternehmen neu kreierte Schrift.
Im kommerziellen Kontext fungiert der Corporate Font als Instrument der visuellen Kommunikation. Häufig auch als Hausschriften, Firmenschriften oder Corporate Typefaces bezeichnet, vereinen diese Schriften markante Charakteristika, ohne Einbussen in Lesbarkeit und Anwendbarkeit.
Die Hausschrift agiert üblicherweise als ein Element des Corporate Designs und repräsentiert die Identität der Organisation. Ihr Einsatz dient der Vermittlung spezifischer Werte oder der Darstellung der Schrift als ein Attribut von Qualität. Dennoch ist die Hausschrift nicht zwingend das tragende Element eines effektiven Corporate Designs.
Definition: Unternemensschrift
Eine Unternehmensschrift (Corporate Font) ist die Schriftart, die von einem Unternehmen als Teil der Unternehmensidentität (CI/CD) verwendet wird. Diese Schrift kann eine unveränderte Schrift, von einer bestehenden Schrift adaptierte Schrift oder eine Neuentwicklung sein.
Der Nutzen einer Der Mehrwert einer Hausschrift
Die Anwendung einer einheitlichen Schriftart in sämtlichen Unternehmensdokumenten und dem Unternehmensauftritt fördert die Wiedererkennbarkeit der Marke. Eine spezifische Unternehmensschrift ermöglicht es, sich visuell von Mitbewerbern zu differenzieren und somit die Wiedererkennung zu stärken.
Die Existenz einer Hausschrift ist bedeutsam, da sie Kohärenz und Identität verleiht. Sie erleichtert die Assoziation zwischen der Organisation und der entsprechenden Schriftart, wodurch die Marke im Gedächtnis verankert wird. Hausschriften dienen somit als effektives Instrument zur Darstellung der Markenidentität.
Merkmale einer Hausschrift oder Corporate Font
Eine spezifische Hausschrift ermöglicht es, die Einzigartigkeit Ihrer Organisation hervorzuheben. So wie das Logo sollte auch die Hausschrift zur sofortigen Identifikation der Marke beitragen.
Die Auswahl der Corporate Font erfolgt in der Regel in Abstimmung mit dem Logo und dem gesamten Corporate Design. Farbgebung, Formensprache (beispielsweise eckig oder rund, verspielt oder konservativ) und das Logo selbst müssen in einem harmonischen Verhältnis zum Corporate Design stehen. Die Hausschrift sollte nahtlos in dieses Gesamtkonzept und somit auch ins Kommunikationsstrategie einfliessen.
Beispielsweise wäre eine verspielte Serifenschrift kaum kompatibel mit einem Traditionsunternehmen, das sich durch klassische, solide Werte und ausgesprochene Seriosität auszeichnet. Daher sollte man sich im Vorfeld präzise überlegen, welche Attribute durch die Wahl der Schriftart kommuniziert werden sollen – seien es Eleganz, Modernität und Dynamik oder Stabilität, Seriosität und Tradition.
Anforderungen an die Unternehmensschrift
Die Unternehmensschrift sollte diverse Erfordernisse simultan bedienen:
- Optimale Lesbarkeit ist essentiell, sie sollte jedoch ebenso den Unternehmenscharakter angemessen reflektieren.
- Die Lesbarkeit muss medienübergreifend gewährleistet sein, sei es auf digitalen Displays, in Druckerzeugnissen oder bei unterschiedlichen Grössenordnungen.
- Die Corporate Font sollte eine hohe Wiedererkennbarkeit aufweisen, auch ohne zusätzliche visuelle Hinweise.
- Der Einsatz der Schrift muss für alle relevanten Stakeholder unkompliziert sein; von Designern bis zu Verwaltungsfachkräften sollte die Nutzung intuitiv möglich sein, selbst bei externen Präsentationen.
- Die Verfügbarkeit als Webfont ist anzustreben, um eine konsistente Anwendung in digitalen Medien wie Websites oder Apps zu ermöglichen.
- Auch in Printmedien sollte die Hausschrift diversen Anforderungen genügen.
- Die Corporate Font sollte zudem in Einklang mit der Unternehmensphilosophie stehen und zum Produktportfolio passen.
Beispiele von bekannten Hausschriften
Diese Beispiele illustrieren die Bandbreite an Möglichkeiten, die Hausschriften in der Unternehmenskommunikation bieten können. Sie verdeutlichen, wie eine sorgfältig ausgewählte Schriftart zur Verstärkung der Unternehmensidentität beiträgt.
- Akzidenz-Grotesk (Flughafen Zürich)
- Apple Garamond
- Audi Type
- Delivery (Deutsche Post)
- Eagle (Nivea)
- IBM Plex
- Nokia Pure
- Roissy (Pariser Flughafen Charles de Gaulle)
- SF Pro (Apple)
- Yale