Was ist eine visuelle Markenidentität und warum ist die Brand Visual Identity wichtig?

Wie beeinflusst die visuelle Markenidentität die Wahrnehmung deiner Marke? Was sind die häufigsten Fehler bei der Erstellung einer Brand Visual Identity? Was sind die Schlüsselelemente, die eine unwiderstehliche Visual Identity ausmachen?

Was ist die visuelle Markenidentität?

Brand Visual Identity (visuelle Markenidentität) betrifft nicht nur das Oberflächliche; es ist die visuelle Sprache, die die Essenz einer Marke kodifiziert. Logos, Farbpaletten und Schriftarten sind bloss Symbole, hinter denen komplexe Botschaften und Werte stehen. In einer Welt, die von visuellen Reizen überflutet ist, dient die visuelle Identität als Ankerpunkt, der in der Wahrnehmung des Publikums Vertrauen und Beständigkeit schafft.

Warum ist das so wichtig? Die visuelle Identität ist wie das Gesicht in einem Gespräch. Sie kommuniziert, bevor ein Wort gesprochen wird. Sie setzt den Rahmen für die Beziehung zwischen Marke und Konsument. Ein stimmiges und gut durchdachtes visuelles Erscheinungsbild kann die Werte und die Persönlichkeit der Marke vermitteln, noch bevor der Kunde sich durch den Text oder das Produktangebot wühlt.

Das visuelle Vokabular einer Marke wirkt sowohl bewusst als auch unbewusst. Es kann ein Gefühl von Gemeinschaft vermitteln oder die Einzigartigkeit der Marke hervorheben. Es kann Vertrauen schaffen oder Misstrauen säen. Das Bewusstsein für die eigene visuelle Identität ist somit kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für jede Marke, die in der komplexen Landschaft des Marktes Fuss fassen will.

Definition: Brand Visual Identity

Visuelle Markenidentität (Brand Visual Identity) ist der visuelle Code einer Marke, eingebettet in Logos, Farbschemata und Designelemente. Sie fungiert als optisches Signal für die Werte und das Versprechen der Marke, kreiert durch konsequente und strategische Kommunikation. Über den ästhetischen Aspekt hinaus wirkt sie als ökonomisches und psychologisches Instrument.

Kernkriterien für ein gutes visuelles Erscheinungsbild

Eine gute visuelle Markenidentität sollte ein paar Kriterien erfüllen, um langfristig erfolgreich eingesetzt werden zu können.

  • Einzigartig: Deine visuelle Identität muss sich von der Konkurrenz abheben und im Gedächtnis der Konsumenten verankert sein. Es geht um Wiedererkennungswert und bleibenden Eindruck.
  • Treffend: Die visuellen Elemente müssen zur Zielgruppe passen und die richtigen Emotionen hervorrufen. Sie sollten in allen Situationen und für alle Zwecke, für die sie gedacht sind, stimmig sein.
  • Einfach: Gutes Design zeichnet sich durch Einfachheit und Verständlichkeit aus. Das fördert nicht nur die Klarheit, sondern erleichtert auch die Arbeit der Gestalter und die Wahrnehmung der Konsumenten.
  • Zeitlos: Eine visuelle Identität sollte die Fähigkeit besitzen, mit der Marke zu wachsen und sich im Laufe der Zeit anzupassen, ohne an Relevanz zu verlieren.
  • Funktional: Das Design muss in verschiedenen Medien, sei es digital, gedruckt oder im Raum, problemlos reproduzierbar sein. Es muss also sowohl ästhetisch ansprechend als auch technisch umsetzbar sein.

Zehn Thesen für gutes Design

Zudem können die «zehn Thesen für gutes Design» zur Rate gezogen werden, welche Dieter Rams ausgestellt hat während deiner Arbeit bei Braun. Die Definition der Thesen auf einen Blick:

  • Gutes Design ist innovativ.
  • Gutes Design macht ein Produkt brauchbar.
  • Gutes Design ist ästhetisch.
  • Gutes Design macht ein Produkt verständlich.
  • Gutes Design ist unaufdringlich.
  • Gutes Design ist ehrlich.
  • Gutes Design ist langlebig.
  • Gutes Design ist konsequent bis ins letzte Detail.
  • Gutes Design ist umweltfreundlich.
  • Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.

Brand Identity vs. Visual Identity

Brand Identity und Visual Identity sind zwei Facetten derselben Münze, jedoch mit unterschiedlichen Funktionen und Einflussbereichen. Beide Identitäten sind eng miteinander verflochten und arbeiten Hand in Hand, um ein einheitliches und starkes Markenbild zu formen. Sie agieren in einem dualen System, das auf die gleiche Zielsetzung ausgerichtet ist: die Formung und Festigung einer Marke in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit. Nur wenn diese beiden Ebenen in einer ausgewogenen Beziehung stehen, kann eine Marke als gesundes, lebendiges Gebilde existieren und gedeihen.

Brand Identity

Wenn wir die Marke als menschlichen Körper betrachten, repräsentiert die Brand Identity das innere Gefüge: Mission, Stimme und Persönlichkeit der Marke. Sie ist das Rückgrat und das Nervensystem, das den Charakter und die Werte einer Marke definiert.

Visual Identity

Die Visual Identity hingegen ist die äussere Erscheinung dieses Körpers. Sie ist das Gesicht, die Kleidung, die Körpersprache. Logos, Farben und Typografie sind die visuellen Signale, durch die eine Marke mit der Welt kommuniziert. Sie dienen als Ausdrucksmittel für die innere Brand Identity.

Elemente einer guten visuellen Identität

Jedes Branding-Element trägt zur Schaffung einer einheitlichen Identität bei, die die visuelle Sprache deiner Marke kommuniziert. In der Summe dieser Elemente entsteht ein visuelles Ökosystem, das weit über die blosse ästhetische Darstellung hinausgeht. Es funktioniert als kohärente Sprache, die nicht nur informiert, sondern auch emotionale und psychologische Reaktionen auslöst.

Logo

Das Logo ist das Symbol, das deine Marke sofort identifiziert. Es sollte deine Markenidentität kompakt und positiv vermitteln. Ob Wortmarke, Bildmarke oder Hologrammmarke, das Logo sollte in verschiedenen Kontexten anpassungsfähig sein.

Markenfarben

Farben prägen die visuelle Identität und beeinflussen die Wahrnehmung und Emotionen der Zielgruppe. Die Farbpalette sollte vielseitig und für verschiedene Medien geeignet sein, von der Website bis zu gedruckten Materialien.

Typografie

Die Wahl der Schriftart sollte bewusst erfolgen, da sie Stimmung und Ton setzt. Sie sollte lesbar, langlebig, vielseitig, funktional und kommunikativ sein.

Fotografie & Videografie

Bilder und Videos bieten die Gelegenheit, die Markengeschichte visuell zu erzählen. Der Stil, die Komposition und die Motive sollten konsistent sein. Vielfältigkeit in der Darstellung von Menschen ist ebenfalls wichtig.

  • Produktfotos/-videos
  • Porträtfotos/-videos
  • Portfolio-Bilder/-videos
  • Stockfotos/-videos

Grafiken, Illustrationen und Icons

Diese Elemente sind stilistische Erweiterungen deiner Marke. Sie beeinflussen die Benutzererfahrung und sorgen für Kontinuität über alle Plattformen hinweg.

Schaffung einer visuellen Markenidentität

Verstehe die visuelle Identität also nicht als dekoratives Beiwerk. Sie ist vielmehr die visuelle Syntax, die eine tiefere, oft unausgesprochene Kommunikation zwischen Marke und Welt ermöglicht. Durch wiederholte Interaktion festigt sie emotionale Bindungen und schafft sowohl kognitive als auch emotionale Ankerpunkte im Konsumenten. Sie ist weniger Produkt als Prozess, ein dynamisches System im steten Fluss der Markenkommunikation.

Markenstrategie

Die Markenstrategie dient als integriertes Konzept, das alle Aspekte deiner Marke umfasst und sicherstellt, dass sie in allen Kanälen einheitlich und wirkungsvoll kommuniziert wird. Es ist der Handlungsrahmen, innerhalb dessen deine visuelle Identität sowie alle anderen Markenelemente definiert und verwaltet werden.

Schaffung einer visuellen Markenidentität

Schaffung einer visuellen Markenidentität gehören Farben, Typografie, Formen und alle anderen visuellen Elemente, die konsequent in deinen Kommunikationsmaterialien verwendet werden. Es geht nicht nur darum, «schöne» Designs zu erstellen, sondern um Designs, die effektiv kommunizieren und Emotionen wecken. Diese visuelle Sprache muss auch flexibel genug sein, um in verschiedenen Medien und Kontexten eingesetzt zu werden, ohne an Kraft oder Klarheit zu verlieren. Sie ist die visuelle Manifestation dessen, was deine Marke einzigartig macht.

Zielgruppe verstehen

Das Verständnis für deine Zielgruppe bietet mehr als demografische Daten; es eröffnet einen Dialog. Die visuellen Elemente sollten nicht nur ansprechend sein, sondern auch kulturell und psychologisch mit dem Publikum resonieren. Durch die Entwicklung von Käufer-Personas erhältst du klare Leitlinien dafür, mit wem deine Marke kommuniziert. Das wird wiederum deine Entscheidungen für die visuelle Identität beeinflussen.

Visuelle Markenidentität einsetzen

Eine klar definierte Markenstrategie dient als Blaupause für deine visuelle Identität. Die Vereinigung deiner Werte, deines Ziels und deiner Vision schafft die Grundlage für eine visuelle Sprache, die sich konsistent über verschiedene Kontaktpunkte manifestiert. Es geht nicht nur um Ästhetik, sondern um eine kohärente Darstellung deiner Identität.

Markenassets anpassen

Die Nuancen jedes Mediums zu verstehen, wird dir nicht nur helfen, besser zu gestalten, sondern auch besser zu kommunizieren. Verschiedene Designer werden an verschiedenen Assets arbeiten. Ein gemeinsames Verständnis für die Kern-Identität ermöglicht es, jedes Asset entsprechend anzupassen.

Markenkonsistenz bewahren

Konsistenz in Bezug auf deine visuelle Identität hat zwei Aspekte. Erstens dient sie intern als Leitfaden für Design-Entscheidungen und stellt sicher, dass alle Markenmaterialien einheitlich sind. Zweitens resoniert sie extern mit Verbrauchern, Interessenten und Wettbewerbern. Konsistente Markenführung ist das Fundament, auf dem eine Marke aufbauen kann.